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Wie Sie Ihre Servicequalität wirksam mit einem Enterprise Feedback Management System verbessern

Niels Delater

Da für den Kunden das Erlebnis und die Erfahrung mit dem Service den eigentlichen Wert des Produktes definiert, stellt sich die Frage, wie gut die einzelnen Mitarbeiter im Unternehmen, vom Geschäftsführer bis zum Servicemitarbeiter, über das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit informiert sind und was jeder Einzelne im Tagesgeschäft tun kann, um die Servicequalität zu verbessern? Hier bietet ein Enterprise Feedback Management System einen einfachen und zielgerichteten Ansatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Befragungen zur Zufriedenheit von Kunden, Mitarbeitern oder Lieferanten, die aufwändig in der Durchführung, Auswertung und vor allem in der operativen Umsetzung sind, stellt ein Enterprise Feedback Management System für die tägliche Arbeit hilfreiche Tools zur Verfügung und bindet alle Mitarbeiter, Prozesse, Partner und Kunden in die Verbesserung der Servicequalität ein.

Wie läuft Enterprise Feedback Management bisher?

Bisher werden in vielen Unternehmen Marktforschungsabteilungen, Qualitätsmanagement-Abteilungen oder Kundenserviceabteilungen regelmäßig oder unregelmäßig mit der Durchführung von Befragungen zu Kundenzufriedenheit, Mitarbeiterzufriedenheit, Lieferantenzufriedenheit oder Prozessanalysen betraut. Diese Analysen stellen die Abteilungen häufig vor große organisatorische Aufgaben: Wie erreichen wir alle Kunden, Partner, Mitarbeiter? Wie erreichen wir eine hohe Response? Was wollen wir fragen? Wie werten wir die Ergebnisse aus?

Im Ergebnis entsteht 1 oder 2 Mal jährlich ein umfassender und großer Managementreport, der mit einem sehr hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden ist. Da dieser Report immer nur auf die Vergangenheit blickt und zwischen dem Zeitraum der Erhebung der Daten und der Auswertung häufig Wochen liegen, können die Ergebnisse nur noch als Grundlage für strategische Entscheidungen dienen. Eine Nutzung für das operative Geschäft ist in den meisten Fällen nicht möglich. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Reports auf Grund ihrer Größe und Brisanz der Daten und Ergebnisse in der Kumulation nur wenigen Mitarbeitern im Unternehmen zugänglich gemacht wird.

Der Aufwand der Erhebung und Auswertung steht also selten im Verhältnis zu den ableitbaren und vor allem wirksamen Entscheidungen, mit denen Sie Ihre Servicequalität verbessern. Für die Kunden, Mitarbeiter und Partner sinkt sogar die Motivation, etwas für das Thema zu tun, da diese die Ergebnisse nicht oder nur stark zusammengefasst erhalten und das Gefühl haben, dass sich trotz ihres wertvollen und gut überlegten Feedbacks ohnehin nichts verändert.

Wie kann ein Enterprise Feedback Management System wirksam die Servicequalität verbessern?

Wir sind heute alle Kunden. Jeder einzelne hat schon im Internet bestellt und weiß, wie sich guter und schlechter Service anfühlen und welche Service-ualität man für welche Dienstleistung erwartet. Dabei gibt es viele verschiedene Kontaktpunkte (Touch points), die wir als Kunden mit den Unternehmen haben bei denen wir Dienstleistungen in Anspruch nehmen: von der Webseite des Unternehmens über die Social Media Präsenzen, Schriftverkehr per Post, den telefonischen Kundendienst bis hin zum Service-Mitarbeiter im Geschäft oder vor unserer Haustür. Überall machen wir Erfahrungen mit dem Unternehmen oder einer Marke, die sich Puzzle für Puzzle zur großen Customer Experience zusammenfügen. Die sogenannte Customer Journey führt uns über Schlangenlinien durch die verschiedenen Prozesse des Unternehmens, vorbei an Mitarbeitern, Partnern etc.

Damit sich Ihre Servicequalität verbessern lässt, ist die Kenntnis über die Einzelerfahrungen notwendig. Für viele Unternehmen sind diese jedoch eine Black Box. Die klassische Beschwerde-Box mit papiergebundenen Feedback Formularen am Eingang oder das gut versteckte Feedbackformular auf der Website helfen heute nicht mehr weiter. Zum einen dauert der Eingabe- und Auswertungsprozess zu lang, zum anderen handelt es sich häufig um Silos mit unterschiedlichen Zuständigkeiten. Für die Feedback-Box im Geschäft ist der Filialleiter zuständig, für das Formular auf der Website die Marketingabteilung – die Daten fließen nicht zusammen. Auch Social Media Kanäle führen für viele Unternehmen nicht zu regelmäßigen und hilfreichen Feedbacks, da die Verortung (Localisation) und Prüfung der Relevanz der Feedbacks nahezu unmöglich sind.

1. Die richtigen Daten zur richtigen Zeit erheben und nutzen

Notwendig ist also eine möglichst direkte Erhebung der Feedbacks, möglichst sofort und direkt Vor-Ort an den Touch Points, so dass das Kundenerlebnis noch frisch ist und eine Reaktion unmittelbar stattfinden kann. Dabei sollte es man den Feedback-Gebenden so leicht wie möglich machen, z.B. mit einem Tablet Vor-Ort, direkt auf dem Smartphone des Kunden oder per Anruf zeitnah nach dem Service-Erlebnis. Der charmante Nebeneffekt: unzufriedene Kunden werden sofort identifiziert und können zurückgewonnen werden. So verhindert man wirksam negative Reviews auf Internetportalen und Social Media Kanälen und unterstützt den Aufbau eines zufriedenen Kundenstammes. Wichtig ist, die Feedback-Formulare kurz und einfach zu halten, keep it smart and simple – es geht um die kontinuierliche und präzise Erhebung ganz bestimmter wichtiger Kennzahlen, z.B. der Weiterempgfehlung, 5 Sterne Bewertungen, Ja / Nein Fragen und nicht um allumfassende Marktforschung für Zukunftsprognosen.

Bei Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern funktioniert dieses Prinzip ähnlich. Ein direkter Feedback-Kanal hilft, Verbesserungsvorschläge, Kritik und Lob direkt zu erhalten und für das Tagesgeschäft zu nutzen.

Neben den direkten Feedbacks von Kunden, Mitarbeitern und Partnern gibt es noch viele weitere Quellen für Daten, mit denen sich wirksam Ihre Servicequalität verbessern lässt, z.B. Bewegungsprofile und Trackingdaten von Kunden und Waren über WLAN, GPS, GSM oder RFID-Systeme, Geschäfts- und Finanzdaten und Informationen aus ERP oder CRM Systemen, wie Transaktionsvolumen, Versandmengen, Kundeninformationen und demografische Daten. Diese optionalen, weiterführenden Daten helfen, das direkte Feedback besser zu verstehen und zu bewerten.

2. Auswertungen und Analysen in Echtzeit abrufen

Sind die richtigen Daten erhoben, gilt es daraus effektiv die richtigen Schlüsse zu ziehen. Dabei unterstützen automatische Analyse-Tools, die die Daten gemäß der vorher definierten Kennzahlen aufbereiten. Die benötigten Kennzahlen stehen dann je Touch Point sofort zur Verfügung. Auswertungen je Filiale, Region und der gesamten Organisationen werden live berechnet.

Durch die tägliche Erhebung der Daten entstehen so innerhalb weniger Wochen aussagekräftige Charts, die analog vorhandener Finanzkennzahlen wertvolle Einblicke und Rückschlüsse auf die Prozesse und die Servicequalität bieten. Geeignete Darstellungen sind Scorecards für die verschiedenen Touch Points und die Organisationsstruktur, sowie Dashboards mit Charts und Trends für die Betrachtung der kontinuierlichen Entwicklung bestimmter Kennzahlen. Durch die Live-Auswertung werden ehemalige weiße Flecken in der Prozesslandkarte transparent gemacht und die Steuerung vereinfacht.

Aktuelle Cloud-Technologien erlauben die Implementierung solcher Kennzahlensysteme innerhalb des Enterprise Feedback Management Systems ohne großen IT-Aufwand. Daten werden über dezentrale Anwendungen auf mobilen Geräten (Tablets, Smartphones, Terminals) erhoben und stehen in Echtzeit ausgewertet wieder auf diesen Geräten in der Tasche des Managements und der Mitarbeiter zur Verfügung.

3. Ergebnisse teilen und die ganze Organisation einbinden

Die besten Charts, Trends und Analysen nutzen nichts, wenn niemand darauf Zugriff hat. Wirksame Enterprise Feedback Management Systeme bedingen daher, dass Daten und Analysen allen Mitarbeitern im Unternehmen zugänglich gemacht werden, damit der jeweilige Beitrag zur Servicequalität sichtbar und bewertbar wird. Wenn z.B. Mitarbeiter das direkte Feedback der Kunden sehen, ist das Motivation für das tägliche Geschäft – jeder möchte gern regelmäßig wissen, wie gut er durch Kunden, Partner und Mitarbeiter wahrgenommen wird.

Über bereits angesprochene Cloud-Lösungen ist es heute ohne großen IT-Aufwand machbar, allen Mitarbeitern der Organisation Zugriff auf die Daten und Analysen zu geben. Hierbei ist zu beachten, dass nicht jeder alles sehen muss und sollte. Zu viel an Information belastet, und der Filialleiter muss nicht alle Scorecards und Kennzahlen des Unternehmens sehen, sondern nur solche, die ihn betreffen – z.B. die Kundenzufriedenheit und den Promoterenüberhang in seiner Filiale und wie er im Benchmark mit allen anderen Filialen da steht. So kann jeder Mitarbeiter sehen, ob er sich und sein Team weiterentwickelt und wie das Feedback von Kunden ausfällt.

Dank mobiler Technologien stehen Auswertungen jederzeit und überall zur Verfügung. Um die Wirksamkeit der Daten im Tagesgeschäft weiter zu steigern, verfügt ein Enterprise Feedback Management System über Werkzeuge zur Zusammenarbeit (collaboration). Diese Tools helfen, Auswertungen direkt zu besprechen, Ergebnisse zu diskutieren und die richtigen Maßnahmen abzuleiten.

4. Die richtigen Aktivitäten ableiten

Daten und Auswertungen sind nur so gut, wie sie als unterstützendes Instrument Ihre Servicequalität verbessern. Ziel des Managements und des Qualitätsmanagements ist am Ende natürlich die Anpassung der Prozesse an die Bedürfnisse des Kunden, kontinuierliche Verbesserung der Dienstleistung und Innovationen für die Generierung von Neugeschäft und Kundenbindung. Ein Enterprise Feedback Management System kann hier eine entscheidende Plattform bieten, da sich viele Management und Qualitätsmanagement-Systeme wie die ISO 9001:2008, Ansätze wie Six Sigma oder Total Quality Management immer beim Kunden ansetzen. Treiber eines Enterprise Feedback Management Systems ist die Stimme des Kunden (voice of the customer). Da die Stimme des Kunden über ein EFM präzise, lokalisierbar und direkt in die Organisation getragen wird, bieten sich sehr viele Schnittstellen, um in der Organisation sofort die richtigen Aktivitäten abzuleiten.

Durch die Auslösung von Aufgaben und Support Tickets innerhalb der Kollaborationssysteme werden Kundenbeschwerden, die über das EFM erhoben werden, sofort durch Support Mitarbeiter oder das Call Center beantwortet, um den Kunden zurückzugewinnen. Gleichzeitig dient das Ticket ggf. als Auftrag für das Management oder Qualitätsmanagement, den Prozess zu optimieren. So können Schwachstellen bis zum Touch Point hinunter im Tagesgeschäft erkannt und gemanagt werden.

5. Die Wirksamkeit Tag für Tag kontrollieren

Der entscheidende Vorteil eines Enterprise Feedback Management Systems gegenüber der traditionellen Vorgehensweise ist die tägliche Steuerung und Kontrolle durch präzise Daten. Wenn Kennzahlen richtig definiert sind und die Erhebung richtig aufgesetzt ist, funktioniert ein EFM wie eine Alarmanlage für Servicequalität. Sinken einzelne Kennzahlen unter oder über eine bestimmte Grenze, löst das System automatisch einen Alert bei den betreffenden verantwortlichen Mitarbeitern aus. Diese können dann das Problem umgehend beheben, damit Sie effektiv Ihre Servicequalität verbessern. Das Management erhält über das System regelmäßige Benchmarks über die Servicequalität in der Organisation und kann sich gezielt um die Schwachstellen kümmern und von den Top-Performern lernen.

Fazit

Kunden, Mitarbeiter und Partner werden in die täglichen Aktivitäten zur Verbesserung der Servicequalität direkt mit einbezogen.
Servicequalität wird transparent, verlässlich und nachvollziehbar gemessen und kann so wirksam verbessert werden.
Gegenüber traditionellen Ansätzen zu Kundenzufriedenheitsbefragungen ermöglicht ein Enterprise Feedback Management System tägliche Steuerung und Kontrolle der Servicequalität.

Vernetzen Sie sich mit dem Autor, Niels Delater.


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